Krank oder Gesund? Ich habe oder hatte Brustkrebs? Wie formuliert man es, wenn der eigentliche Knoten, um den es ging weg ist und man trotzdem noch mitten in der Behandlung steckt.
Die Chemotherapie löst wie erwartet den kompletten Tumor auf und vernichtet jegliche Tumorzellen. Bei der Operation wird der Wächterlymphknoten meiner linken Brust und gesundes sowie vernarbtes Gewebe rund um den ehemaligen Tumor entnommen und pathologisch untersucht. Es ist nichts mehr auffälliges zu finden. Das bedeutet ich habe den Brustkrebs erfolgreich besiegt.
Doch um einen Rückfall zu vermeiden, bekomme ich nun vier Wochen lang Bestrahlungen, ich erhalte weiterhin ein Jahr lang den Antikörper Trastuzumab und ich werde circa fünf Jahre lang sGnRH-Analoga und circa zehn Jahre lang Tamoxifen nehmen. Beides dient dazu die Bildung von Östrogenen und Gestagenen zu hemmen. Wie man sieht werden viele Maßnahmen getroffen, damit der Krebs nicht wieder ausbricht. Das macht mir Angst. Die Wahrscheinlichkeit in meinem Alter einen Rückfall zu erleiden ist groß. Das mildert enorm die Freude und Erleichterung über das Ergebnis nach der Operation.
Ich verstehe nach dem Anruf meiner Gynäkologin mit der guten Nachricht nicht, warum sich nicht sofort eine Erleichterung und Glücksgefühle einstellen. Ich bin wirklich durcheinander, teilweise schlecht drauf und zusätzlich enttäuscht von mir selbst darüber dass ich nicht glücklich bin und unsicher. Vor allem in der ersten Woche nach dem Ergebnis durchlebe ich eine Achterbahn der Gefühle. Geht etwas schief, sagte ich mir: Reiß dich zusammen, dir geht’s doch gut. Ärgere ich mich über etwas, unterdrücke ich das Gefühl, da es ja allen Grund zur Freude gibt. Ich muss erst verstehen, was los ist und meine Gefühle richtig deuten, um wieder auf meine Liebsten zugehen zu können und die vermisste Erleichterung und Freude zu spüren.
Meine Mutter beschreibt die Situation so, dass ich vor der
Operation und dem pathologischen Ergebnis in einem Tunnel war und das Bekämpfen
des Tumors als Ziel vor mir hatte. Ich sah das Licht am Ende des Tunnels und
schaute nur darauf, weder nach links noch nach rechts. Ich hatte ein klares
Ziel vor Augen, ich hatte eine Aufgabe. Jede Entscheidung, jede Handlung war
dafür gesund zu werden und den Tumor loszuwerden. Doch was nun? Am Ende des
Tunnels angelangt, nach der Operation, sah ich alles. Grelles Licht, eine
unendliche Weite, Berge, Täler, verschiedene Wege…
Ich
bin überfordert, unsicher, voller Angst und ziellos. Es ist also meine Aufgabe
dies zu begreifen und nun einen neuen Plan zu entwickeln und mir ein neues Ziel
zu stecken und somit neue Aufgaben zu finden.
Nach der Operation sind nun wirklich viele Dinge auf einmal zu erledigen. Nachdem es mir nicht gelungen war eine Haushaltshilfe ausfindig zu machen und zu beantragen muss ich mich anderweitig um Unterstützung bemühen. Ich sorge dafür, dass einmal wöchentlich eine Reinigungskraft bei mir sauber macht und meine Tochter wieder zur Krippe geht. Außerdem muss ich mich zügig darum kümmern, eine Wundversorgung und Nachsorge bei einem niedergelassenen Gynäkologen zu erhalten. Zu meinem ursprünglichen Gynäkologen möchte ich nach der Fehldiagnose nicht mehr gehen. Ich führe mehrere Telefonate, bis eine Praxis, die mir von meiner Zimmergenossin im Krankenhaus empfohlen wurde, zusagt. Zusätzlich muss ich noch zu meiner Hausärztin um Rezepte, für Physiotherapie wegen meiner Rückenschmerzen und für einen weiteren Kompressions-BH zu erhalten. Jetzt ist die Betreuungssituation meiner Tochter geklärt und die erste Nachsorge geregelt. Zusätzlich gibt es viel Papierkram (Anträge, Arztabrechnungen etc.) zu erledigen. Letztendlich verpufft einige Mühe, da es viele Anläufe braucht, um die richtigen Personen zu erreichen, die mir weiterhelfen können. Das frustriert mich zusätzlich und ich sehe einen Berg von Arbeit vor mir. Zudem stellt mir mein Umfeld berechtigterweise viele Fragen: Wie geht’s dir? Hast du die Reha schon beantragt? Gehörst du eigentlich noch zur Risikogruppe? Müssen wir weiterhin aufpassen, wenn wir uns sehen? Wann geht die Bestrahlung los? Wie oft wirst du bestrahlt? Welche Medikamente musst du noch nehmen? Welche Reha-Klinik gefällt dir? Wann fängst du wieder an zu arbeiten?
Fragen über Fragen – einige kann ich beantworten, andere nicht. Es gibt Momente, in denen es mir zu viel wird. Und eine Frage nicht beantworten zu können ist für mich nicht leicht, da ich immer gern den Überblick behalte. Dennoch gehe die Fragen in meinem Tempo an.
In all dem Chaos verpasse ich meinen ersten Amtsarzttermin. Dieser wird problemlos verschoben. Der Termin gibt Aufschluss darüber, wie eine Wiedereingliederung in den Beruf von statten gehen könnte. Nach der Anschlussheilbehandlung darf der Wiedereinstieg ein halbes Jahr beanspruchen. Das sind tolle Neuigkeiten.
Neben den ganzen „Verwaltungsaufgaben“ ist es selbstverständlich, dass ich mich auch um meinen Körper und meine Seele kümmern muss. Ich bin durch die Behandlung immer noch geschwächt. Es ist also Grundvoraussetzung, dass ich mich gesund ernähre und angemessen viel bewege, mir allerdings auch Entspannungsphasen gönne. Dazu kümmere ich mich um meine Tochter. Zudem war es mir eine Herzensangelegenheit Verwandte und Freunde zu sehen und über das Ergebnis in Kenntnis zu setzen. Ich schildere bei den meisten Personen lediglich nur, dass ich „krebsfrei“ bin und es mir nach der Operation gut ginge und ich alles gut überstanden habe. Dass ich gerade am Ende des Tunnels überfordert bin, sehe ich erst nicht und konnte ich somit auch nicht mitteilen. Erst im Nachhinein wird es mir deutlich.
Durch Gespräche mit meiner Psychologin, mit Verwandten und Freunden kann ich allmählich die Situation reflektieren und meine Gefühle einordnen. Auch der Blogeintrag bringt wiederum Ordnung ins Chaos der vergangenen Wochen.
Es gilt wirklich die weitere Route nach dem Tunnel zu planen und somit zu einem planvollen und geregeltem Alltag zurückzufinden.
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