Ich wache gut gelaunt auf und bin wirklich froh keine schlimmen Nebenwirkungen zu haben. Sofort denke ich an meine Schwester, die einen wichtigen Termin hat und frage mich, weshalb sie noch nicht wach ist. Ich bleibe doch die fürsorgliche große Schwester und wecke sie sanft. Ihr Wecker hätte in zehn Minuten geklingelt.
Nach ihrem Termin frühstücken wir zusammen. Wieder habe ich nur Appetit auf herzhaftem Aufstrich und Tee. Den Kaffee möchte ich gern noch vermeiden, da sich meine Schleimhäute geschwollen anfühlen. Mir ist flau im Magen, doch das Frühstück hilft sehr gut und die Kopfschmerzen sind auch erträglich. Ich fühle mich wackelig auf den Beinen und freue mich aufs Sofa.
Trotzdem nehme ich mir Kleinigkeiten vor. Ich stelle eine Wäsche an und mache einen kleinen Spaziergang. Ich bin etwas stolz auf mich, dass ich schon am ersten Tag nach der Chemogabe einmal um den Pudding laufen kann. Das regnerische Wetter macht mir garnichts aus. Es ist sehr erfrischend.
Mittags mache ich mir eine Pita und dann sammeln meine Geschwister mich ein und wir fahren zu meinen Eltern. Dort übernachte ich mit meiner Tochter, die vom Vater gebracht wird und fühle mich rundum behütet und versorgt.
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