Aufgeregt fahre ich am Montag ins Brustzentrum für eine wichtige Untersuchung. Meine Schwester begleitet mich so gut sie es unter Corona-Bedingungen kann. Sie darf nicht mit ins Gebäude und wartet daher tapfer in der Kälte auf mich.

Meine Gynäkologin bittet mich herein und erkundigt sich erstmal nach meiner Einschätzung. Ich sage ihr, dass ich keinen Knoten mehr fühle, allerdings immernoch ab und zu ein Ziehen oder Stechen an der Stelle fühle. Sie entgegnet mir dass es genauso sein soll, es wäre ein gutes Zeichen. 

Mit dem Ultraschall bestätigt meine Ärztin die Aussage. Der Tumor hat sich restlos aufgelöst, sie kann weder verändertes Gewebe noch den Tumorherd wiedererkennen. Ich bin sehr erleichtert.

Nach der Untersuchung teilt sie mir nach einem kurzen Telefonat mit, dass ich am 22. Januar operiert werde und ich dafür alle Unterlagen mitbekomme.

Ich frage sie noch, ob ich nochmal auf Metastasen untersucht werde. Sie entgegnet mir, dass dies nicht nötig sei. Man habe festgestellt, dass zu viele radiologische Untersuchungen das Risiko einer Folgeerkrankung erhöhen und man nicht davon ausgehe, dass der Tumor gestreut habe. Es sei wichtig auf Symptome wie Schmerzen, Müdigkeit oder Atemnot zu achten und am Tag vor der OP wird der zentrale Lymphknoten der linken Brust auf Metastasen untersucht.

Nach der Untersuchung begleitet meine Ärztin mich noch vor die Tür, um auch kurz den Befund und weiteren Therapieverlauf mit meiner Schwester zu besprechen. So ist sie auch im Bilde und kann mir alles besprochene noch genauer erklären. Ich hätte die Informationen sicher vor Aufregung wieder verdreht oder vergessen.

Jetzt erhalte ich noch dreimal Chemotherapie und kann mich dann bis zur OP erholen und die Feiertage mit meinen Liebsten genießen.